Arbeitskreis setzt Gedenkarbeit fort
 

Die vielfältige Unterstützung aus der Bürgerschaft betrachtet der Arbeitskreis Stolpersteine als eine große Ermutigung für seine Arbeit zur Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus. Darin waren sich die Mitglieder des Arbeitskreises im Geschichtsverein Nierstein bei ihrem ersten Treffen nach der Verlegung der ersten Stolpersteine einig.
 

"Ich bin sehr froh darüber, dass wir auch gegenüber anfänglichen Bedenken vor allem im Rat mit Beständigkeit und Festigkeit an unserem Plan zur Verlegung der Stolpersteine festgehalten haben. Die würdige Verlegung der ersten Stolpersteine am 22. Juni war wichtig im Andenken an die Opfer. Dabei war es sehr berührend zu erleben, wie positiv deren Nachfahren die Würdigung aufnahmen", sagte Vorsitzender Hans-Peter Hexemer. Zugleich bedankte er sich bei allen Spendern, die auch weiterhin die Aktion unterstützten. "Das ist ein Zeichen, dass die Bürger unsere Bemühungen nicht nur ideell mittragen", so Hexemer.

Die Verlegung der Stolpersteine soll im nächsten Jahr fortgesetzt werden.

   
AK Stolpersteine

Bis dahin wird sich der Arbeitskreis weiterhin regelmäßig treffen und die Lebensschicksale weiterer Opfer erforschen. Neben weiteren jüdischen Opfern wollen sich die AK-Mitglieder auch den Opfern der Verbrechen und Morde an kranken und behinderten Menschen zuwenden.
Am Samstag, den 9. November, 15:00 Uhr wird es einen Rundgang auf den Spuren der Verfolgung geben. Dieser Tag ist der 75. Jahrestag der Reichspogromnacht, bei der auch in Nierstein jüdische Anwesen verwüstet und Menschen bedroht wurden. Dabei wird sowohl an das Schicksal von Menschen erinnert, für die bereits Stolpersteine verlegt wurden, als auch an den Häusern weiterer Verfolgter Station gemacht, für die in den nächsten beiden Jahren die Gedenksteine folgen sollen. Zum Abschluss dieses Rundganges findet eine Lesung mit Musik im Weingut Buhl statt, bei der an die Verfolgung und Ermordung von Selma Meerbaum-Eisinger erinnert wird. Sie war eine deutschsprachige Dichterin, die als verfolgte Jüdin achtzehnjährig starb. Ihr Werk wird mittlerweile zur Weltliteratur gezählt. Johanna Stein liest aus den Gedichten von Selma Meerbaum-Eisinger und wird dabei musikalisch begleitet von Claudia Kessel und Reinhard Schütz.
Das nächste für alle Interessierten offene Treffen des Arbeitskreises Stolpersteine des Geschichtsverein Nierstein findet am Montag, den 30. September 2013, um 19:30 Uhr im Alten Rathaus statt.

 

Nierstein, September 2013