Geschichtsvereine Nierstein und Oppenheim: Vortrag beleuchtet frühe demokratische Bewegungen in Rheinhessen

GVN

Der Tanz um den Freiheitsbaum – dieses Bild steht für die frühen Demokratiebestrebungen in der Region – war der Titel des gut besuchten Vortrags am 6. Juli von Sarah Traub bei der gemeinsamen Veranstaltung der Geschichtsvereine Nierstein und Oppenheim im Weingut Guntrum.

Die Historikerin zeichnete Rheinhessens Weg zwischen der Französischen Revolution 1789 und der Märzrevolution von 1848/49 nach. Die linksrheinischen deutschen Gebiete erlebten in dieser Zeit so viele politische und gesellschaftliche Umbrüche wie keine andere deutsche Region.

Die direkte Nachbarschaft zu Frankreich weckte in den Menschen schon früh den Wunsch nach Freiheit und Gleichheit. Es folgten die französische Besatzung und die Zugehörigkeit zu Frankreich, welche das Leben in Rheinhessen völlig auf den Kopf stellten.

Bild: Sybille Held, Susanne Pohl (Oppenheimer Geschichtsverein), Referentin Sarah Traub und Hans-Peter Hexemer, Susanne Bräckelmann (Geschichtsverein Nierstein)
Foto: Heiner Bräckelmann

GVNDie Erfahrungen aus der französischen Zeit, eine weitreichende Politisierung der Gesellschaft, eine starke politische Presse und nicht zuletzt auch charismatische Anführer – das waren nur einige der Gründe, weshalb gerade in Rheinhessen die revolutionäre Bewegung und die Freiheitsbewegung besonders aktiv waren.

„Rheinhessens Bürger verlangen Alles, was ihnen die Verfassungsurkunde zugesteht, und was zum Schutz ihrer Freiheit und ihrer Rechte dienen kann“ – die Mainzer Märzforderungen aus dem Jahr 1848 läuteten ein ereignisreiches Revolutionsjahr ein.

Zu den damaligen Protagonisten bei der Frankfurter Nationalversammlung gehörten auch der Niersteiner Abgeordnete Philipp Wilhelm Wernher und der Oppenheimer Lehrer Johann Paulsackel. Dies hoben die beiden Geschichtsvereinsvorsitzenden, Hans-Peter Hexemer und Susanne Pohl, nochmal besonders hervor.

     
     
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Nierstein, Juli 2023